Meine Zusammenfassung von „What Life is Like…

Der Beginn der Menstruation bedeutet für viele Mädchen den Start in schwierige Tage

… When Getting Your Period Means You Are Shunned“ (Ungefähre Übersetzung: So ist es, wenn der Beginn der Periode bedeutet,  das Du  ausgestoßen bist).

Ich fand den Artikel sehr interessant und die nüchternen Schlußfolgerungen einiger Projekte sehr aufschlußreich. Da es mancher vielleicht zu lange dauert den ganzen Artikel durchzulesen, hier meine Zusammenfassung (und der Originalartikel ist hier zu finden):

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Auf der englischsprachigen Seite www.Jezebel.com schreibt Rose Georg einen sehr interessanten Artikel zum Thema Menstruation und wie die Frauen in Nepal/Indien/Bangladesh aufgrund alter Traditionen und katastrophaler hygenischer Verhältnisse stark benachteiligt werden.

Rose George war für einige Zeit in Asien unterwegs und beschreibt am Anfang des Artikels die Situation in Nepal. Dort ist es durchaus noch üblich, das menstruierende Frauen sich für fast eine Woche aus ihrem Haus zurückziehen müssen. Es gibt entweder kleine Hütten – besser Verschläge – die in der Nähe des Hauses oder des Dorfes stehen. Dort gibt es so gut wie nichts. Meist nur eine Pritsche und es kommt auch durchaus vor, das – gerade wenn sich mehrere Frauen dort aufhalten – einige auch auf dem blanken Boden schlafen müssen. Die Frauen werden von ihren weiblichen Verwandten ab und zu besucht und erhalten dann einfachen gekochten Reis. Milch ist schon verboten – denn wenn eine menstruierende Frau Milch trinkt könnte es sein, das die Kuh krank wird. Sie darf auch niemanden in der Zeit anfassen – diese Person könnte krank werden. Es gibt kaum Hygieneartikel. Wenn, dann meist nur Stofffetzen, die aber auch nicht richtig gewaschen oder getrocknet werden können, denn diese Dinge darf niemand sehen. Das es teilweise auch gefährlich ist für die Frauen alleine im Wald die Zeit zu verbringen, das kommt noch dazu.

Offiziell ist die Praxis dieser Ausgrenzung in Nepal von der Regierung verboten worden. Doch je weiter entfernt die Frauen von den großen Städten leben, umso mehr dieser Frauen müssen sich immer noch diesem Druck beugen.

Mittleweile gibt es immer mehr unterschiedliche NGOs (Non Government Organizations) die sich mit den Themen „Wasser, Hygiene, Sanitäre Einrichtungen“ beschäftigen und es wird auch immer mehr Leuten klar, das auch das Thema Menstruation dazu gehört. Allerdings ist es teilweise sehr schwer selbst die (lokalen) Mitarbeiter der NGOs davon zu überzeugen, denn sie selber sind auch noch oft tief in ihrer Kultur verwurzelt und sehen nicht, mit welchen unbegründeten Vorurteilen die Frauen leben müssen.  Doch es gibt auch junge Männer die sehen, das es so nicht weitergeht. Viele junge Männer haben Nepal verlassen und arbeiten in Indien, die zurückbleibenden Frauen müssen die harte Arbeit alleine verrichten und fallen dann noch eine knappe Woche im Monat aus – da sie ja nichts zu tun dürfen. Nüchtern betrachtet ist das schon ein volkswirtschaftlicher Schaden der da entsteht.  Ein großes Problem sind im Moment auch noch die Mütter und Schwiegermütter der jungen Frauen. Sie geben sehr hart den Druck und die Traditionen weiter und beharren oft auf das Einhalten der strikten Regeln. Das Motto „Das war schon immer so und darum ist es gut so“ zählt – noch. In den Schulen erhalten immer mehr Mädchen und Jungen Unterricht in Hygiene und Gesundheit und sie sind sich darüber im Klaren, das es in weiten Teilen der Welt anders ist.

Interessant findet Rose George den Punkt, das in Nepal extrem offen über das Thema geredet wird. Zumindest unter Frauen. Denn da die kleinen Mädchen schon von Anfang an mitbekommen, das ihre Mütter sich regelmäßig zurückziehen müssen und natürlich wissen möchten warum, wachsen sie damit auf. Im Gegensatz dazu wird in vielen anderen Ländern – und gerade auch westlichen Ländern – kaum öffentlich  oder auch im Freundinnenkreis darüber geredet.

Rose George berichtet auch von Indien. Es gab 2010 eine Studie die zum dem Ergebnis kam, das 23% der Mädchen mit Beginn der Pubertät die Schule endgültig verlassen. Im Durchschnitt versäumen die Mädchen 5 Tage pro Monat Schule, denn aufgrund der katastrophalen sanitären Verhältnisse können viele Mädchen während des langen Schultages die Toiletten nicht benutzen. Oft sind diese Toiletten – falls vorhanden – verdreckt, ohne Sichtschutz. Viele Frauen haben oft nur unzureichenden Zugang zu Binden bzw. können diese nicht anagemssen waschen und trocknen. Für die Mädchen ist es logistisch einfacher dann fast eine Woche zu Hause zu bleiben. Das bedeutet natürlich auch immer einen Wissensnachteil, sie schneiden dann oft schlechter in der Schule ab. Mittlerweile ist es auch bekannt, das besser ausgebildete Mädchen sich weniger mit HIV/AIDS anstecken, die Sterberate im Kindbett ist geringer und sie kennen sich besser beim Tehma Geburtenkontrolle aus.  Sie wissen mehr über gute Kinderernährung und haben im allgemeinen eine besser Chance ein produktives und gesundes Leben zu führen.

Ein weiterer Abschnitt in ihrem Artikel beschäftigt sich mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesh. Mehr und mehr erkennen die Verantwortlichen das nicht nur das Thema Sicherheit wichtig ist, sondern ebenso das Thema Gesundheit und Hygiene. In Bangladesh arbeiten ca. 3 Millionen Einwohner in der Textilindustrie – und 80% davon sind Frauen. Eine weitere NGO HER projects (Health Enables Returns) hat einigen Unternehmern folgendes klargemacht: schafft akzeptable sanitäre Einrichtungen und versorgt eure Arbeiterinnen mit Hygieneartikeln. Viele Fabriken haben sogenannte production lines. Wenn da immer wieder Leute zwischendrin ausfallen – dann geht die Produktion gar nicht oder nur sehr schleppend weiter. Der monatliche Arbeitszeitausfall wenn die Frauen nicht zur Arbeit gehen können kostet das Unternehmen jeden Monat mehr Geld als die Investition in gute Toiletten und Hygieneartikel die fast zum Selbstkostenpreis an die Arbeiterinnen weiterverkauft werden.  Es war / ist oft üblich, das die Frauen sich die Stofffetzen vom Boden aufgehoben haben, um diese als Binden zu verwenden. Allerdings sind diese oft schmutzig und verdreckt und so haben sich die Arbeiterinnen oft auch noch eine Infektion geholt. Also weiterer Arbeitsausfall.

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Seit Herbst letzten Jahres arbeiten wir mit dem indischen Projekt Eco Femme zusammen. Diese setzen sich auch für Aufklärung und Gesundheitsthemen in Indien ein. Sie unterrichten Mädchen und Frauen zum Thema Menstruation und Frauengesundheit und verteilen Stoffbinden. Das Projekt und die Stoffbinden werden von Kunden weltweit unterstützt. Denn vom Kauf jeder Stoffbinde geht ein bestimmter Betrag ab in dieses Projekt. Das heißt für uns als Händler: wir bestellen xy Binden zum Preis von x und dann erscheint noch unten auf der Rechnung die Position „Pad for Pad“ und der Aufschlag kommt noch zu unserem Einkaufspreis dazu.

Und so unterstützen dann unsere Kundinnen junge Mädchen und Frauen.

Wir finden das ein tolles Projekt. Und wer mehr darüber wissen möchte, dann bitte weiterlesen bei www.ecofemme.org

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