Mit Stoffwindeln & Stoffbinden unabhängiger leben

Wie können wiederverwendbare Stoffwindeln und Stoffbinden jetzt in der Pandemie das Leben erleichtern?

Mit Stoffwindeln & Stoffbinden unabhängiger leben

Ich habe lange überlegt, ob ich wirklich zu dem Thema “Stoffwindeln & Stoffbinden machen unabhängiger” zum aktuellen Zeitpunkt etwas schreiben soll. Ich möchte diesen Beitrag nicht als “ätschebätsch-hätteste-mal-früher…” verstanden sehen. Aber es ist einfach eine Tatsache die nicht nur ich, sondern auch viele Stoffwindel-Beraterinnen seit Jahren vertreten:

Stoffwindeln & Stoffbinden machen uns unabhängiger

In den letzten Tagen sehen wir selber in den Supermärkten wie sich Regale scheinbar nicht mehr magisch aufzufüllen scheinen. Vieles ist da - aber vieles ist nur noch schwierig erhältlich. Besonders Klopapier, aber auch Babywindeln und Babynahrung (der Punkt ist schon dramatisch). Teilweise sind auch die Regale stark gelichtet im Bereich von Flüssigseifen aber auch Damenhygiene wie Binden oder Tampons.

Die Verwendung nachhaltiger Produkte aus Stoff wie eben Stoffwindeln oder Stoffbinden / Menstruationstassen / Schwämmchen machen uns unabhängiger. Es sind auch keine Verbrauchsprodukte, d. h. hier werden die wenigsten Menschen 50 Großpackungen kaufen (wie z. B. Klopapier). Mehrwegprodukte können - wie es der Name sagt - immer und immer wieder verwendet werden.
Natürlich sind wir bei Stoffprodukten auf Wasser und Waschmittel angewiesen. Und vorzugsweise eine Waschmaschine also benötigen wir auch Strom. Zur Not aber klappt das auch im Waschbecken.
Doch ich möchte ein Erlebnis berichten: in einer Facebook-Stoffwindelgruppe berichtet eine Mutter, dass sie mit ihrem Kind in Bolivien gestrandet ist und vorläufig nicht weg kommt. Wegwerfwindeln sind auch kaum oder gar nicht erhältlich. Zugriff auf eine Waschmaschine ist auch nicht möglich. Aber sie hat einen (wenn auch kleinen) Topf und einen Herd zu Verfügung. Somit kann sie mit Wasser und Seife die Stoffwindeln auswaschen, ausspülen. Im Topf dann erhitzen, wenn es geht die Baumwollwindeln sogar mindestens 5 Minuten auskochen. Somit sind die Windeln hygienisch wieder sauber. Selbst wenn sie nun am Flughafen für einige Zeit gestrandet wäre: Mullwindeln könnten auch dort am Waschbecken ausgewaschen werden (Gut - die anderen Menschen fänden das wahrscheinlich befremdlich, das ist verständlich. Mit Wegwerfwindeln überquellende Mülleimer stören dann aber auch.)

Das Gleiche gilt nun auch für Stoffbinden, Menstassen & Schwämmchen. Auch hier sind wir Frauen unabhängiger in einer Krisensituation.

Und was das Klopapier betrifft: Es gibt sogenannte Poduschen. Das sind entweder fertig zusammengebaute Produkte oder aber Aufsätze die auf einer Wasserflasche befestigt werden. Somit wird schon mal das gröbste entfernt. Danach noch nachreinigen / trocknen. Entweder mit wenig Klopapier oder mit Stofftüchern.

Doch nicht nur in Krisenzeiten wie wir sie jetzt während der Covid-19 Pandemie erleben machen uns wiederverwendbare Produkte unabhängiger.
Auch wenn wir aus Gründen wie Krankheit nicht aus dem Haus kommen sind wir damit unabhängiger. Diese Produkte müssen wir nicht nachkaufen. Sicher - wenn ich niemanden da habe der die Wäsche waschen kann, dann ist es vielleicht nicht schlecht eine Packung Windeln zumindest im Haus zu haben um darauf zurückgreifen zu können. Bist Du wieder in der Lage bist zumindest die Waschmaschine zu starten. In solch einem schlechten Zustand könntest Du aber auch keine Windeln oder Binden einkaufen.

Somit haben wir also mindestens 6 Punkte warum Stoffwindeln & Stoffbinden uns unabhängiger machen:

  • Stoffwindeln & Stoffbinden unterstützen die Gesundheit
  • Stoffwindeln & Stoffbinden schonen die Familienkasse
  • Stoffwindeln & Stoffbinden sind nachhaltig
  • Stoffwindeln & Stoffbinden sind besser für die Umwelt
  • Stoffwindeln & Stoffbinden sind chic
  • Stoffwindeln & Stoffbinden machen Dich unabhängiger

Es gibt noch viele andere Bereiche in denen Du Dich unabhängiger vom täglichen Einkaufen machen kannst. Z. B. hilft Dir ein Essensplan die Einkäufe für die Woche besser zu strukturieren. Lege Dir einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln zu die Du dann regelmässig kontrollierst, verbrauchst und ersetzt. Brot backen geht auch mit sehr wenig Hefe oder auch komplett ohne, dann nur mit Sauerteig oder Levieto Madre. Wenn Du Platz hast, überlege ob Du Dir einen Gaskocher mit zumindest einer Flamme und einer kleinen Gasflasche zulegen kannst. Diese Gasflasche auch zwischendurch mal benutzten (z. B. Garten- oder Balkonparty) und dann auffüllen, austauschen.

Das Bundesamt für Bevölkerungshilfe und Katastrophenschutz hat seit vielen, vielen Jahre mehrere Empfehlungslisten mit Bevorratung, Notpapiere, etc. Leider ist das von vielen Leuten in den letzten Jahren überhaupt nicht ernst genommen worden. Ironischerweise hat dieses Amt Anfang Februar einen Wettbewerb ausgeschrieben um ein Kochbuch zu erstellen.

Passt auf Euch auf und ich hoffe, dass wir bald wieder ganz normal an der Kasse anstehen dürfen!

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